-
Frauenfeindliches und Frauenfreundliches in der Familie Schopenhauer
Café Karussell
Alte Gasse 36
60313 Frankfurt am Main, 60313
Deutschland
Männer haben lange Zeit ihr Selbstverständnis als das "starke" und "vernünftige" Geschlecht auf Frauenverachtung aufgebaut. Unser langjähriger Gast Norbert Weis hat sich forschend und schreibend mit der Familie Schopenhauer auseinandergesetzt. Er stellt in seinem Buch "Artur Schopenhauer und die Posaune der Fama" drei Mitglieder der Familie Schopenhauer vor: die Mutter Johanna Schopenhauer, eine im 19. Jahrhundert sehr berühmte (Reise-)Schriftstellerin; ihre Tochter Adele, die sehr gebildet und künstlerisch begabt, aber aus Sicht der Männer leider hässlich war und deshalb nie heiratete. Sie findet erst gegen Ende ihres Lebens eine andere Frau, die sie mag und von der sie gemocht wurde: die Rheingräfin Sybille Mertens-Schaafhausen. Und natürlich Artur Schopenhauer, Charakterneurotiker und philosophisches Genie in einer Person, der wegen deren verschwenderischem Lebensstil und vielleicht auch aus Neid auf ihre literarischen Erfolge in ewiger Fehde mit seiner Mutter lag. Neben seinem philosophischen Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" hat er 1851 den Essay "Über die Weiber" verfasst, "das in jedem Betracht zurückstehende, zweite Geschlecht, dessen Schwäche man demnach schonen soll, aber welchem Ehrfurcht zu bezeugen über die Maßen lächerlich ist und uns in ihren eigenen Augen herabsetzt." Erst als er für die Bildhauerin Elisabeth Ney für eine Büste Modell saß, besann er sich eines besseren. Einem Bekannten vertraute Schopenhauer an „Ich habe nicht geglaubt, dass es ein so liebenswürdiges Mädchen geben würde“. Aber da war er leider schon alt.
Das Switchboard öffnet um 14:30 Uhr. Die Präsentation beginnt gegen 15 Uhr.
Bei akuten Atemwegsinfektionen bitte zu hause bleiben und auskurieren.
Das "Cafe Karussell" ist ein Kooperationsprojekt von AHF, Frankfurter Verband und der Gruppe 40plus.
Teilen auf