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IM ATLAS
Lesung mit Andreas Jungwirth

Alte Gasse 36
60313 Frankfurt
Deutschland
Ausgangspunkt des neuen Romans des österreichischen Autors Andreas Jungwirth ist der eher zufällige Vorschlag des Bühnenbildners David, zusammen mit seinem Partner Stefan von Marrakesch in die marokkanische Wüste zu fahren. Während es Stefan „nicht unbedingt“ nach Marokko zieht, erhofft sich David im Atlas-Gebirge Inspirationen für das Bühnenbild eines sperrigen Theatertextes, mit dem er aktuell nicht weiterkommt. Ein im Internet viral verbreitetes Video, das vorgibt, die Ermordung zweier Däninnen in den Bergen bei Imlil zu zeigen, stellt die Reise kurz in Frage. „Warum sollen wir in ein Land fahren, in dem so etwas passiert?, fragt Stefan, folgt aber dann dem bestimmenderen David ohne Klärung dieses Konfliktes. Ihr Fahrer Kalifa, dem sie zunächst ihre schwule Beziehung zu verbergen versuchen, entpuppt sich auf der Fahrt in den Hohen Atlas als weniger homophob als befürchtet, dafür aber um so rätselhafter in seinen Absichten. Er lässt das Paar mitten in den Bergen nachts alleine auf der Strasse stehen, ausgerechnet in der Nähe von Imlil, wo der Mord an den Däninnen geschehen sein soll. Zentraler Inhalt des Romans sind aber nicht die Reiseschilderungen sondern die sich offenbarende Unentschiedenheit der Beziehung zwischen David und Stefan, die letzterer mit der Bemerkung aufdeckt: „Manchmal habe ich das Gefühl, du hast dich immer noch nicht für uns entschieden."
Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung von Cafe Karussell und SWITCH-Kultur. Moderation: Hubert E. und Ralf Döblitz (SWITCH-Kultur) und Michael Holy (Café Karussel)
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