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Rechtspopulismus und Homosexualität
Café Karussell
Alte Gasse 36
60313 Frankfurt am Main, 60313
Deutschland
"Wie passen Homosexualität und eine Mitgliedschaft in der Partei Alternative für Deutschland (AfD) zusammen?". So leitet der Berliner Redakteur des Queer-Nations-Blog, Till Randolf Amelung, seine Besprechung der ethnografischen Studie des Berliner Kulturwissenschaftlers Patrick Wielowiejski über "Rechtspopulismus und Homosexualität" ein.
Diese Frage ist nur zu berechtigt, weil es auch nach 1900 schon einmal homosexuelle Aktivisten gab, die sich mit autoritären Kultur- und Politikkonzepten identifiziert haben, weil sie dort ungebrochene Männlichkeit und Teilhabe an der politischen Macht zu finden hofften.
Dass diese menschenfeindlichen Konzepte immer auch einhergingen mit der Herabwürdigung anderer gesellschaftlicher Minderheit, verweist darauf, dass in solchen Kreisen der Wille zur kritischen Reflexion der eigenen Motive nicht sehr ausgeprägt war und ist. Wielowieski hat die „Alternativen Homosexuellen“ (alles Männer) zwei Jahre lang begleitet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es bei diesen Schwulen nicht mehr so sehr um die in der NS-Zeit geprägten Gegensätze "normal" und "pervers" geht, sondern um gegensätzliche Lebensentwürfe.
Während den linksliberalen LGBT-Aktivist:innen ein den allgemeinen Menschenrechten verpflichtetes Emanzipationsverständnis vorschwebt, glauben die schwulen Aktivisten der AfD im Einklang mit deren Wahlprogramm, dass "deutsche Kultur" etwas fest Definierbares und für die nationale Identität "essentiell" ist. Das Resultat ist eine Ablehnung von queerer Identitätspolitik und von Zuwanderung, unabhängig von den Vorteilen für die deutsche Gesellschaft. Michael Holy wird Auszüge aus der Studie zur Diskussion stellen.
Das Switchboard öffnet um 14:30 Uhr. Die Präsentation beginnen gegen 15 Uhr.
Das "Cafe Karussell" ist ein Kooperationsprojekt von AHF, Frankfurter Verband und der Gruppe 40plus.
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