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Café Karussell: Alexander Zinn – Wider die "Überidentifikation" mit den Opfern

Alte Gasse 36
60313 Frankfurt am Main
Deutschland
In seiner Dissertation "Aus dem Volkskörper entfernt?" resümierte Alexander Zinn 2017, dass es "an der Zeit (ist) für einen Paradigmenwechsel: Die Verengung der Situation Homosexueller im 'Dritten Reich' auf eine Opfergeschichte, die Fokussierung auf einen vermeintlich allmächtigen Verfolgungsapparat und eine angeblich zutiefst homophobe Bevölkerung...verstellt den Blick auf das wesentlich vielschichtigere Bild, das sich darbietet, wenn man die Quellen gegen den Strich bürstet." (ebenda S. 532). In einem Beitrag für die Historiker-Zeitschrift "Invertito" macht er die Entstehung dieser "Opferperspektive" an der Wiederentdeckung des "Rosa Winkel" durch Aktivisten der Schwulenbewegung Mitte der 1970er Jahre fest. Für ihn zeigt sich die damals festzustellende "Überidentifikation" mit den Opfern bis heute in einer Forschung, die "von Beginn an auf biografische Aspekte" fokussierte. Alexander Zinn wird uns seine Thesen vorstellen und Michael Holy wird versuchen, diese kritisch zu hinterfragen. Anschließend besteht die Möglichkeit der Diskussion.
Da die Anzahl an Gästen im Switchboard wegen Corona auf maximal 27 beschränkt ist, wird um Anmeldung unter cafekarussell@gmx.de gebeten.
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